Coesfeld. Der arg demolierte Scheinwerfer, den Elmar Theveßen in die Kamera hält, ist ein Zeugnis einer Zäsur in der amerikanischen Politik. „Der Scheinwerfer war Teil unserer Ausrüstung“, berichtet der für das ZDF tätige USA-Korrespondent den Mitgliedern der Vertreterversammlung der VR-Bank Westmünsterland per Videoschalte am Montagabend in der Bürgerhalle. Die Rede ist vom 6. Januar 2021, als ein von Ex-Präsident Donald Trump aufgestachelter Mob das Kapitol gestürmt hat.
Die VR-Bank-Vertreter hängen dem gebürtigen Rheinländer bei seinem Vortrag an den Lippen. Theveßen, der während seines Wehrdienstes für 18 Monate in der Coesfelder Kaserne stationiert war, gibt einen Überblick über seine Arbeit als Leiter des ZDF-Studios in Washington und einen tiefen Einblick in die amerikanische Denkweise. „Den USA liegt sehr daran, die Geschlossenheit gegenüber autoritären Systemen zu erhalten“, erläutert Theveßen. Allerdings sähen die USA in China „die viel größere Bedrohung für die Demokratie“. Umso wichtiger sei es, sich „aus der Abhängigkeit von China zu befreien“ – vor allem im Hinblick auf Rohstoffe wie Seltene Erden oder Lithium.