KREIS COESFELD. Unter tosendem Applaus der Vertreterversammlung der VR-Bank Westmünsterland eG wird am Dienstagabend in Dülmen das Ergebnis der Abstimmung zur Fusion mit der Volksbank Südmünsterland-Mitte eG bekanntgegeben. Alle 259 Teilnehmer und damit 100 Prozent stimmen für die Verschmelzung. Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Rüskamp kann das tolle Ergebnis kaum glauben, zeigt sich gerührt.
Tags zuvor hat die Vertreterversammlung der Volksbank Südmünsterland-Mitte eG in Olfen bereits mit 97,7 Prozent für die Fusion gestimmt. Daran haben 205 Mitglieder teilgenommen. Es hat 190 Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und elf Enthaltungen gegeben. „Das ist bereits ein starkes Signal
und ein Vertrauensvorschuss gewesen“, betont Unternehmenssprecher Philipp Nagel (VR-Bank). Doch in Dülmen ist das Ergebnis noch getoppt worden.
Die hervorragende Beteiligung habe im Übrigen gezeigt, dass sich die Vertreter „der Bedeutung des Unterfangens absolut bewusst gewesen sind“, kommentiert Nagel. Von Beginn an sei es beiden Häusern ein großes Anliegen gewesen, das Fusionsvorhaben für alle Beteiligten transparent darzustellen. Das habe sich nun ausgezahlt. Riesengroß sei die Freude bei beiden beteiligten Häusern über die Fusion der Volksbank Südmünsterland- Mitte eG und der VR-Bank Westmünsterland eG. Das bestätigt Philipp Nagel. Die neue Bank soll ab August dieses Jahres unter dem Namen „Volksbank Westmünsterland eG“ firmieren und wird eine Bilanzsumme von
rund 4,9 Milliarden Euro, 642 Mitarbeiter an 27 Standorten sowie mehr als 71 000 Mitglieder haben.
Von der Fusion versprechen sich die beiden Banken einen „großen Zugewinn für die Menschen und Unternehmen in der Region“. Dieser zeige sich unter anderem durch die Steigerung der Innovationskraft, größere Freiräume im Kreditgeschäft, pezialisierte Beratungs- und Leistungsangebote sowie höhere Arbeitgeber-Attraktivität. Abgesprochen ist, dass alle sechs Vorstände - je drei in jedem Haus - im Amt bleiben: In der VR-Bank Westmünsterland eG: Dr. Carsten Düerkop (Vorstandsvorsitzender), Matthias Entrup (Vorstand) und Berthold te Vrügt (Vorstand). In der Volksbank Südmünsterland-Mitte eG: Marcus W. Leiendecker (Vorstandssprecher), Henning Henke (Vorstand) und Berthold Stegemann (Vorstand).
Das gemeinsame Geschäftsgebiet reicht von Dülmen über Borken, Gescher, Reken, Südlohn, Velen bis Lüdinghausen, Haltern und Olfen. Nach der Fusion soll die gemeinsame Bank „Volksbank Westmünsterland eG“ heißen; die Namensbestandteile beider Häuser fließen also zum Teil
in den neuen Namen ein. Der juristische Sitz der gemeinsamen Bank soll Coesfeld sein.
Eine wirtschaftliche Notwendigkeit für die Fusion habe es nach Aussage der Verantwortlichen nicht gegeben. Beide Institute seien sehr gut aufgestellt und „kerngesund“, heißt es.
Bereits im Oktober des vergangenen Jahres ist bekannt geworden, dass die beiden Banken eine Fusion planen. Damals hat es erste Sondierungsgespräche zwischen den Vorständen der beiden Häuser gegeben. Mit der Eintragung der neuen Bank ins Genossenschaftsregister, was voraussichtlich im August dieses Jahres erfolgen soll, ist die Fusion perfekt, so Nagel. Ein genauer Termin stehe noch nicht fest. Als „Verschmelzungsdatum“ gilt der 1. Januar 2024.